Pilze sind unentbehrlich für das Ökosystem Wald. Durch den Abbau von Holz, vertrockneten Blättern, Früchten und anderem sorgen sie für ein natürliches Recycling in unseren Wäldern. Bisher sind etwa 100.000 Pilzarten beschrieben worden – und Tausende von ihnen sind holzbewohnende Baumpilze. Für Waldbesitzer ist ihre Entdeckung selten ein Grund zur Freude. Müssen wir beim Waldspaziergang in ihnen also stets den Schädling sehen, der die Stabilität und das Wachstum eines Baumes beeinträchtigt? Denken wir lieber daran, dass sie Teil des Netzwerks Wald sind und für Höhlenbewohner wie den Specht und seine Nachmieter willkommene Vorarbeit leisten! Nehmen Sie beim nächsten Waldspaziergang Ihre Fotoausrüstung mit, schauen Sie nach oben zu den Baumpilzen und auf den Boden, wo nicht nur im Herbst eine Vielzahl von Pilzen aus dem Boden drängt. Fangen Sie die Vielfalt ihrer Formen und Farben ein!
Moose gibt es seit mehr als 400 Millionen Jahren. Sie gelten als die ersten Pflanzen, die das Land besiedelten. Moos mag nährstoffarme oder dunkle Standorte und Hitze, Trockenheit und Kälte machen ihm wenig aus. Es filtert Feinstaub und Schadstoffe aus der Luft und bindet große Mengen Kohlenstoff und das nicht nur in Torfmooren. Es speichert Wasser und dient als natürliche Klimaanlage.
In Moospolstern leben nicht nur unzählige kleine Tierchen wie Milben und Springschwänze, Spinnen und Käfer - die Moosschicht ist auch Lebensraum für Reptilien und Kleinsäuger wie Maus und Igel.
Und es sind faszinierend schöne Pflänzchen, die sich da bei näherem Hinsehen im grünen Polster entdecken lassen: seltsame Bäumchen, Strukturen wie Spitzendeckchen, ein kleiner Wald aus Sporenkapseln – ein reiches Betätigungsfeld für Fotografierfreudige!
Ohne Wurzeln, ohne Blätter können diese farbfrohen und formenreichen Organismen überleben – die Flechten. Wie schaffen sie das? Eine Flechte sind genau genommen Zwei: ein Pilz und eine Alge. Sie bilden eine perfekte Symbiose, bei der beide Partner Vorteile haben. Mithilfe des Sonnenlichts bildet die Alge Nährstoffe, während der Pilz ihr Schutz vor rascher Austrocknung und intensiver Sonnenstrahlung bietet. So können sie Standorte besiedeln, auf denen sie alleine nicht überleben könnten. Ohne Wurzeln nehmen sie Wasser und Nährstoffe direkt aus der Luft auf – und damit auch Schadstoffe. Daher eignen sie sich gut zur Beurteilung der Luftqualität. Je mehr Arten auf Baumstämmen und Steinen wachsen und je häufiger sie zu finden sind, umso sauberer ist die Luft. Bevor Sie auf Ihrem nächsten Spaziergang voller Entzücken über die Farbenpracht einer Flechte Ihre Kamera zücken, atmen Sie einmal tief ein – Sie können sicher sein, dass die Luft an diesem Ort reiner ist als an manch anderer Stelle in unserer von Abgasen geschwängerten Stadt.
Senden Sie maximal drei Fotos an mitmachen(at)nabu-leverkusen.de oder per Post an NABU/BUND Gustav-Heinemann-Straße 11, 51377 Leverkusen. Und lassen Sie uns wissen, wo in Leverkusen Sie das Motiv entdeckt haben.
Einsendeschluss ist der 31.08.2025. Für alle Einsendenden gibt es eine Überraschung.